Montag, 1. Januar 2018

34C3: Tatwat

Montag, der 18.12.2017. Ich kam in Halle 4, nachdem ich durch einen Seiteneingang des CCL (Congress Center Leipzig), von einem Mitarbeiter in einem schwarzen, eleganten Anzug, mit sauber geputzten schwarzen Anzugsschuhen hinein gelassen wurde.
Verunsichert schaute ich mir diesen Menschen von oben bis unten an und dachte kurz: "Bin ich hier wirklich richtig?". Das war nicht die Art Begrüßung, die ich von einem CCC-Aufbauevent gewohnt war. Zielstrebig, mit der Hoffnung dieser Eindruck würde sich für mich gleich in Luft auflösen, lief ich zu Halle 4. Auf dem Weg erblickte ich hier und da mal einen Mitarbeiter vom CCL, doch noch war kein Aufbauhelfer von uns zu sehen. Ich war wohl zu früh dran.

Dann bog ich in die Aufbauhalle ein und sofort löste sich meine Anspannung auf. "Boa, endlich normale Leute" schoss es mir gleich bei dem Anblick der paar Helfer, die schon vor Ort waren, durch den Kopf.

Ein paar LKW, ein paar Paletten, wenige Menschen, die emsig mit dem Ausladen bschäftigt waren und das LOC, das sich bereits seinen Platz gesucht hatte und aufgebaut war. Das Logistic  Operation Center - für mich die erste Anlaufstelle - mit einem freundlichen Hallo begrüßt, fragte ich, wo ist denn der Himmel? Die Leute hinterm LOC lachten: "Der Himmel kommt erst morgen rein".

Die ersten Sägen wurden ausgepackt und nach und nach flogen immer mehr LKWs in der Halle ein. Schon am späten Nachmittag durchzog ein Geruch von zersägtem Holz, Leim, Autoabgasen und vieles mehr die Halle 4. Eigentlich würde ich sagen, mir wurde warm ums Herz, denn ich hatte das Gefühl: Ja, jetzt geht es endlich los. Doch blöderweise war es in Halle 4 einfach nur sau kalt und man hatte irgendwie das Bedürfnis, sich einen Schneeanzug kaufen zu wollen ;-)

Alle Helfer waren noch recht entspannt an diesem Tag. Man baute weiter seine Aufbauareale auf, karrte Material heran, manche warteten noch auf ihre Paletten, andere waren schon einmal dabei, ihre Bastelutensilien zu sortieren. Beim KIdsspace-Areal standen schon die Bobbycars bereit und da mein Team erst ein paar Tage später kommen würde, schloss ich mich ganz selbstverständlich dem Kidsspace an. 

Die Helfer ließen kaum Zeit verstreichen, denn schon am Abend wurde gebohrt gehämmert, gebaut und überall nahm man den Geruch von frischer Farbe (wieviel Liter Farbe wohl dort während dem Aufbau verwendet wurde?) wahr. So manch einer, der mit dem Streichen von Latten und Brettern beschäftigt war, musste wohl da schon gedacht haben: "Mit dieser Masse die ich da noch vor mir habe, werde ich niemals fertig". Es war schier unfassbar, was für eine riesige Werkstatt an nur einem Tag dort entstand. Doch eines blieb uns stets erhalten.......
Es war und blieb schweine kalt.

Auch die Küche für die Helfer stand schon bereit und dankend wurde ihr Essen angenommen. Es war mega geil und lecker. Ich hatte mich das ganze Jahr schon auf ihr Essen gefreut und bin jedesmal erstaunt, was die Küchencrew dort in der kürze der Zeit alles zaubern kann.

Bereits am dritten Tag, an dem ich beim Aufbau vor Ort war, wurde es unruhiger. Es schien, dass das, was im CCH noch so leicht von der Hand ging, hier mitunter schwermütig machte, wenn man durch die noch fast leeren Hallen lief und daran denken wollte, das bis zum 27.12 alles fertig sein musste. Das konnte man sich in diesem Moment noch so gar nicht vorstellen. Bei manchen Helfern klang so durch, das es viel zu viel Arbeit gab. Das sie hinter ihrem Zeitplan hinterher waren. Es kam ein ungutes Gefühl auf, und eine Angst, das Alles in der Kürze der Zeit nicht zu schaffen. Also ran an den Hammer, ran an die Stoffe, die Teppiche, die verlegt werden mussten. Der Kidsspace suchte Helfer, die ihre Planeten Klebten.
Der Pre-Heaven flog ein. Die Helfer verliefen sich in den großen Hallen, so dass man das Gefühl bekam, viel zu wenige Helfer zu sein. Doch jeder gab sein Bestes. Ich selbst war ab jetzt so beschäftigt, dass ich nicht einmal dazu kam, mir Twitter durchzulesen. Vielleicht war das auch besser so, denn wenn ich jetzt etwas beim Aufbau nicht mehr lesen wollte, dann das jemand nicht kommen will, weil er mit einer anderen Person nicht zurecht kommt, oder es zu viele oder zu wenige gegenderte Toiletten gibt, oder welches Haar in der Suppe eben gerade gefunden wurde. Mein Gedanke dazu: Wir bauen für euch ALLE auf.
In den Hallen gab man sein Bestes und ja, ab und an wurde einem sogar warm vom Arbeiten. Geklebt, geschraubt, gesprayt und immer noch sah die Halle nicht viel voller aus.
Die Zusammenarbeit beim Aufbau ist einfach fantastisch. Jeder weiß, was er zu tun hat, jeder hilft dem Anderen und alle haben das gleiche Ziel vor Augen. Als ich beispielsweise noch Material für mein Projekt benötigt habe und ich noch überlegte, aus welcher Kasse ich das jetzt bezahle, waren sofort 3 Aufbauhelfer da und legten das Geld aus ihrer eigenen Tasche aus. Das ist Teamgeist, den man für kein Geld der Welt kaufen kann.

Mit jedem Tag der verging, wurden wir mehr Aufbauhelfer. Jeder gab alles um den Congress auf diesem gewaltigen Areal so geil wie möglich zu gestalten. Alle hatten das gleiche Ziel vor Augen und zogen wie immer am gleichen Strang.

Am 21.12. musste ich nach Hause fahren, in Gedanken bei allen Aufbauhelfern. Genau wie vielen Anderen, stand auch mir Weihnachten im Weg. Zu gerne hätte ich noch weiter geholfen, den 34C3 aufzubauen. Ich hatte das Gefühl das es zu wenige Menschen waren, die für 15.000 Besucher den Aufbau stemmten. Ich habe eine immense Achtung vor all denen, die dort in der Halle standen, ihre Freizeit und ihre Arbeitskraft opferten und so manch einer sogar dafür seinen Jahresurlaub nahm. So blieben meine Gedanken bei ihnen: "Alles Gute. Ihr schafft das, da bin ich mir sicher".

An Tag 0 kehrte ich in die Hallen zurück und ich sah die inzwischen sehr gestressten Aufbauhelfer wieder. so manch einer hatte die Schweißperlen auf der Stirn. Schon am nächsten Tag würde es soweit sein. Dann würde der Hammer fallen gelassen werden, dann müsste alles stehen und am besten komplett fertig sein. Nach Finale und entspanntem Zieleinlauf sah hier gerade gar nichts aus. Wie gut, das sich nun auch viele weitere Engel in den Hallen tummelten und bereit waren, überall anzupacken, die restlichen Dekorationen anzubringen und so manch einer hat wohl in dieser Nacht keine Minute Schlaf bekommen. Das ist für mich immer das eigentliche Kongress-Märchen. Wenn plötzlich alle helfenden Hände zusammenarbeiten und auf wundersame Weise alles zusammen kommt. LET THE MAGIC HAPPEN.

Daher:

HUT AB

Für eure Arbeit

HUT AB
Dafür das ihr da wart

HUT AB 
Für euer Engagement

HUT AB
Für alles das, was ihr dort geleistet habt.

und HUT AB
für alle, die sich in Halle 4 den Arsch abgefrohren haben

Vielen geilen Dank an alle Aufbauhelfer, die diesen Kongress erst möglich machen. Ein fettes mega-Danke für eure Anstrengungen, ein großes Dankeschön, das ihr so für einander gearbeitet habt. Ein echt krass geiles Event habt ihr da auf die Beine gestellt und wenn ihr so manches mal gedacht habt: "Ich kann nicht mehr" und ich vorgestern noch durch die Halle gestreift bin und all eure Arbeit gesehen habe, dann kann ich mich nur vor euch verneigen.
Getreu dem diesjährigen Kongress-Motto tatet ihr wat :)

Habt ihr da, einen echt krass geilen Scheiß  (zusammen)gebaut!!! ;-)

eure SAM   

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